Fähigkeiten, Fähigkeitsstörungen und Beeinträchtigungen in den Lebensfeldern Wohnen, Tagesgestaltung/Freizeit/Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
a) Ernährung
Beeinträchtigungen, z.B. bei der Planung, Organisation (Einkauf, Finanzierung, Vorratshaltung) bei der Nahrungsbesorgung und/oder Zubereitung und/oder durch einseitige Ernährung, durch Missachtung von Diätvorschriften, durch Einschränkungen bei der Vorratshaltung und/oder Essstörungen. Probleme bei der Bevorratung von Lebensmittel. Sich nicht in Supermärkten etc. auf Grund der Angebotsvielfalt zurechtzufinden, deshalb keinen Einkauf tätigen, mangelnder Umgang im Preis – Leistungsverhältnis, Unsicherer Umgang mit die MHD usw.
b) Körperpflege/Kleidung
Beeinträchtigungen, z.B. durch Vernachlässigung oder Verweigerung von Haar-, Zahn-, Intimpflege, Waschen, Duschen/Baden, Verzicht auf regelmäßigen Kleidungswechsel- und Kleidungspflege, mangelnde Einschätzung situations- und jahreszeitlich angepasster Kleidung. Unkenntnis über die Bedeutung von Wäschezeichen, deshalb verwaschen von Kleidungstücke, Unkenntnis, oder wahnhaftgesteuertes Misstrauen im Umgang mit Waschmaschinen. Falsche Dosierungen der Waschgänge. Probleme im Umgang mit Mischbatterien in den Duschen od. Badewannen. Fehlender Blick für Verschmutzungen an den Kleidungsstücken, dadurch Stigmatisierung, Durch mangelhafte Intimpflege Geruchsauffälligkeiten, mangelhafter Umgang mit der Kleider- und Körperhygiene bei der Menses.
c) Umgang mit Geld
Beeinträchtigungen beim sachgerechten Umgang mit Geld und Erledigung des persönlichen Geldverkehrs, z.B. Kaufsucht, übertriebene Sparsamkeit, einschließlich Erledigung von Bankgeschäften, bei der Bedürfnis- und situationsangepassten Geldeinteilung, Eigentumsbildung und –bewahrung im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten, ungelenkte Großmütigkeit beim Geldverleihen, Unachtsamkeit im Umgang mit der Geldbörse, Fehlendes Geldwertverständnis. Keinen od. eingeschränkten Preis – Leistungsvergleich usw.
d) Wohnraumreinigung und -gestaltung
Beeinträchtigungen bei der Reinigung und/oder Gestaltung (z.B. Vermüllung, Verödung, Messie-Verhalten, Sammelsucht, unsachgemäßer Gebrauchs des Inventars, keine Mülltrennung) des Wohnraumes. Nichteinhalten von Reinigungsverpflichtungen. Leben in atmosphärisch kalten und nackten Räumen, weil keinen Blick für das Angenehme. Fehlende oder eingeschränkte Kenntnisse im Umgang mit Reinigungsmitteln und geringe Fertigkeiten im Umgang mit Wischtuch und Eimer etc.p.p.
e) Mobilität
Beeinträchtigungen, sich in der Gemeinde/Stadt (in der Region) entsprechend den Bedürfnissen und den Erfordernissen zu orientieren und zu bewegen. Bewegung in der Region z.B. das selbständige Erreichen von Einrichtungen/Geschäften, das Nutzen öffentlicher Veranstaltungen/Angebote, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Beeinträchtigungen durch Unruhe und Mobilitätsdrang im Sinne zwanghafter, nicht zielgerechter Handlungen, Verharren im engeren Lebensumfeld, geringe Kenntnisse im Umgang mit öffentl. Verkehrsmittel, Phobien und andere Ängste vor Verkehrsmittel. Einzug der Fahrerlaubnis, Einschränkungen im Umgang mit Verkehrsregeln, die den/die Klient/in an der Nutzung von selbstgesteuerten Verkehrsmittel hindern.
f) körperliche Aktivität
Beeinträchtigungen durch körperliche Inaktivität als Folge der psychischen Erkrankung und/oder bei zusätzlichen (somatischen) Leiden/Behinderungen. Motorische Unruhe im Sinne ständig wiederkehrender Körperbewegungen. Fehlendes Verständnis für körperliche Bewegungen, wie Spaziergänge, Radtouren, gymnastische Übungen etc. , die einmal geeignet sind, die körperlichen Nebenwirkungen der Psychopharmakatherapie positiv zu beeinflussen und andererseits der gesundheitlichen Förderung (Prävention u.a. für Herz- Kreislauf u. Durchblutung) auch der positiven seelischen Beeinflussung dienen.
g) sprachliche Ausdrucksfähigkeit
Beeinträchtigungen z.B. sich themenbezogen auszudrücken, aktuelle und/oder latente Bedürfnisse/Wünsche sprachlich zum Ausdruck zu bringen, alltagspraktische Fragen (Regeln, Wege, Zeiten) zu verbalisieren bzw. sich darüber auszutauschen, sich aufgrund körperlich bedingter Ursachen sprachlich zu verständigen. Beeinträchtigungen aufgrund fremdsprachlicher Probleme (Migration) und/oder aufgrund mangelnder Fähigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen.
h) Tag-/Nachtrhythmus
Beeinträchtigungen z.B. morgens aufzustehen, durch häufiges Verschlafen, Übermüdung, Bettruhe am Tag, Unruhe am Abend, Schlafstörungen, nächtliche Ruhelosigkeit, Verschieben von Tagesaktivitäten in Nachtzeiten, Nachtaktivität, Umkehrung des Tages-/Nachtrhythmus.
i) Inanspruchnahme psychiatrischer Hilfen
Beeinträchtigungen, z.B. Hilfe anzunehmen, Akzeptanz von Therapien, beim Erkennen von Risikofaktoren, bei der Auseinandersetzung mit Risikofaktoren, beim Erkennen von Krankheitsschüben bzw. Rückfallgefahren sowie Beeinträchtigungen bei der Medikamenteneinnahme nicht nur Psychopharmaka (Medikamentenabhängigkeit, -verweigerung, Angst vor Nebenwirkungen, keine eigene Informationsmöglichkeit über Wirkung und Nebenwirkung wahrnehmend). Beeinträchtigungen beim Umgang mit Medikamenten (Verordnung, Bestellen der Medikamente, sachgerechte Lagerung, Stellen und Einnehmen). Beeinträchtigungen bei der Akzeptanz/beim Verständnis über den Sinn der Einnahme und des Ziels der Medikamentenwirkung (auch unkritischer Umgang mit der Medikamenteneinnahme).
k) Inanspruchnahme medizinischer und sozialer Hilf
Beeinträchtigungen bei der Bearbeitung von Behördenangelegenheiten (Sozialamt Grundsicherung, GEZ, Krankenkasse, Gemeinde, Gerichte usw.), Beachten von Fristen und Terminen. Beeinträchtigungen Hilfsangebote im Lebensumfeld wahrzunehmen und selbständig Kontakte zu erschließen. Fähigkeiten entwickeln, erhalten, steigern, vorhandene Einschränkungen ablegen bzw. ausgleichen.
l) Aufnahme einer Beschäftigung
Beeinträchtigungen im Erkennen eigener Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten und/oder in der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten bei der Suche und Aufnahme einer Tagesstruktur (Aufteilung des Tages in Zeitzonen mit selbst geplanten Aktivitäten). Arbeits- und Beschäftigungssuche, Interesse für das Nachholen eines Schulabschlusses, einer Ausbildungsmöglichkeit.
m) Gestaltung frei verfügbarer Zeit
Beeinträchtigungen, die Freizeit zu gestalten, persönliche Neigungen und Hobbys zu pflegen. Hobbys wieder zu aktivieren, neue zu entdecken, alte Interessen zu aktivieren, sich für neue Interessen zu öffnen. Seine freie Zeit nicht nur durch konsumtives Verhalten überfrachten und dadurch seine Selbstbestimmung in der Gestalten doch von außen steuern zu lassen.
n) Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
Beeinträchtigungen ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung, im Stadtteil/Viertel, Gemeinde (Betreutes Wohnen) zu führen, Beeinträchtigung bei Kontakten zu Nachbarn, Bürgern des Stadtteils (Nachbarschaftshilfen, ehrenamtlichen oder freiwilligen Helfern), Vereinen (Sport, Musik etc.), Kirchengemeinden, Parteien oder Selbsthilfegruppen. Beeinträchtigung bei der Teilnahme an kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Angeboten oder Veranstaltungen.